Clauss-Kirche

Zu welcher Zeit die alte „Clauss-Kirche“ an dem damaligen Handelsweg durch das Steigertal erbaut wurde, ist nicht bekannt. Im Jahre 1586 hat man dieses altersschwache Gotteshaus abgerissen und im gleichen Jahr als Saalkirche wieder aufgebaut. Die Elgersburger Kirche war bis 1665 eine Filiale der Kirche im Nachbarort Gera (seit 1923 Geraberg). Mitte des 18. Jahrhunderts beschrieb man die Kirche als alt und baufällig. So folgte in den Jahren 1757-1760 der Um- bzw. Neubau der Saalkirche nach Zeichnungen des Gothaer Baumeisters Weidner. Die Bauleitung vor Ort hatte Johann Nicol Siegfried aus Elgersburg inne. An das Kirchenschiff wurde im Osten ein eingezogener Turm angebaut, dessen massives Erdgeschoss die Sakristei beherbergt. Der obere Teil ist als Holzbau ausgeführt. Der Kircheninnenraum konnte aufgrund Geldmangels nicht vollständig ausgebaut werden. Die alte Orgel von 1716 stellte man im Neubau wieder auf und bessert sie aus; erst 1853 konnte ein neues Instrument eingebaut werden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machten Bauschäden am Turm die Auslagerung der Glocken erforderlich. Von dem neuen, separaten Glockenhaus auf dem Schlossberg war das Geläut auch weitaus besser im Ort zu hören. Die Schauseite der Kirche im Norden schmückt ein etwa mittiges Portal mit profiliertem Gewände und recht aufwändiger Bekrönung. Der in Elgersburg geborene Komponist und Organist Christian Heinrich Rinck, später Universitätsmusikdirektor in Gießen, wurde hier 1770 getauft.
Heutzutage präsentiert sich der Innenraum mit zweigeschossigen Emporen und dem Kanzelaltar aus der Bauzeit sowie der Orgel (1905) in schlichter Form. Renovierungen erfolgten in der Kirche „St. Nikolaus“ 1953, ebenso in den Jahren 1994 bis 1999 und die Sanierung der Außenfassade 2003/04. Im Jahre 2009 führte man eine Turmsanierung durch.