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Münchner Tierpark Hellabrunn: Hellabrunn engagiert sich für die Pallaskatzen ( 1/11/2017)
Schon einmal von Pallaskatzen gehört? Dabei handelt es sich nicht um eine besonders edle Hauskatzenart, sondern um eine potentiell gefährdete Wildkatzenart aus Zentralasien.
Zwei Vertreter der Art leben im Tierpark Hellabrunn in der Geozone Asien neben der Dschungelwelt.
Über Pallaskatzen oder Manule, wie sie auch genannt werden, ist relativ wenig bekannt. Ihr Lebensraum sind felsige Steppen und Wüsten sowie Mittel- und Hochgebirge. Dort ernähren sie sich von kleinen Säugetieren und Vögeln, aber auch Insekten können auf dem Speiseplan der Wildkatzen stehen. Es sind äußerst scheue, dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die nur selten beobachtet werden können. Mit ihrem graubraun getigerten Fell können sich Manule zwischen Felsen, Gras und Gestrüpp sehr gut verstecken. Durch ihr dichtes, dickes Fell und ihre gedrungene Gestalt wirken sie häufig größer, als sie tatsächlich sind: Etwa 60 Zentimeter misst ein Manul und ist damit kaum größer als eine Hauskatze. Eine weitere Besonderheit ist das Gesicht der asiatischen Katzenart: Durch die weit auseinanderstehenden Augen und Ohren wirkt der Blick des Manuls immer etwas grimmig und schlecht gelaunt. Anders als bei den meisten anderen Kleinkatzenarten zieht sich zudem die Pupille rund und nicht schlitzförmig zusammen.
Laut der Roten Liste bedrohter Tierarten der IUCN gelten Manule als „potenziell gefährdet“, ihr Bestand wird derzeit auf etwa 15.000 Tiere weltweit mit abnehmendem Bestand geschätzt. Ursachen hierfür sind unter anderem der zunehmende Verlust des Lebensraums, die Jagd für den Tierhandel sowie das Verschwinden ihrer Futtertiere. Da immer noch sehr wenig über die kleinen Katzen bekannt ist, sind sinnvolle Schutzmaßnahmen momentan nur sehr schwer festzulegen. Deshalb beschäftigt sich das Artenschutzprojekt “PICA” (Pallas’s Cat International Conservation Alliance) aktuell insbesondere mit der Erforschung, Bestandserhebung und Beobachtung von Pallaskatzen in Ländern wie der Mongolei, Nepal, Kasachstan, Iran und Pakistan.
Mit diesen Erkenntnissen über die Ansprüche und das Verhalten der Pallaskatzen wird dann ein langfristiger, globaler Plan zur Erhaltung der Kleinkatzenart entwickelt. In das Projekt sind gleichermaßen Feldforscher im natürlichen Lebensraum, wie auch Experten aus verschiedenen europäischen Zoos und Institutionen eingebunden. Der Tierpark Hellabrunn unterstützt das Projekt finanziell, aber auch durch Öffentlichkeitsarbeit sowie die Erhebung langfristiger Daten der im Tierpark gehaltenen Katzen. So wird ihr Verhalten und Gesundheitszustand in Hellabrunn regelmäßig beobachtet, analysiert und festgehalten. Mit einer zunehmenden Bekanntheit der Manule soll nicht nur diese Tierart selbst, sondern ihr ganzer Lebensraum und damit viele weitere Tier- und Pflanzenarten langfristig geschützt werden.
Mehr Informationen zu PICA findet man unter: www.atze.online/PICA
» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Münchner Tierpark Hellabrunn