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Zoo Leipzig: Erfolgreiche interkontinentale Zusammenarbeit (11/05/2013)
Vier Lippenbären aus Indien importiert
Der Zoo Leipzig hat heute vier Lippenbären aus Indien importiert. Die in indischen Zoos geborenen zwei- bis vierjährigen Tiere sind nach dem interkontinentalen Transport wohlbehalten in Leipzig eingetroffen und werden die nächsten Wochen in der Quarantäne verbringen. Sie sind für die Besucher zunächst nicht zu sehen. Zwei von ihnen werden im Anschluss im Zoo Leipzig verbleiben und in der Lippenbärenschlucht leben, während die anderen beiden Bären an einen europäischen Zoo abgegeben werden. Mit der Einfuhr der Lippenbären ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Tierart gelungen. Sie sind Bestandteil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) und vergrößern die genetische Variabilität des europäischen Bestandes. Ziel ist es, auf beiden Kontinenten die Artenschutzprogramme so zu managen, dass eine stabile, selbsterhaltende Zoopopulation als Backup für die vom Aussterben bedrohte Wildpopulation erreicht wird.
Möglich wurde die interkontinentale Zusammenarbeit für den Artenschutz auf der Grundlage der im Dezember unterzeichneten Erklärung zwischen dem Zoo Leipzig und der indischen Zoobehörde (CZA), die dem Umweltministerium unterstellt ist. Die Vereinbarung gilt als erste ihrer Art zwischen einem europäischen Zoo und der indischen Regierung. Seit dem Abschluss der Vereinbarung ist das Dokument, das dem Artenschutz und dem interkontinen-talen Wissenstransfer dienen soll, bereits intensiv mit Leben gefüllt worden. Ein erster Expertenbesuch von Leipziger Seite in Indien hat bereits dafür gesorgt, Erfahrung und Wissen zur Tierhaltung und zum Tiermanagement in die indischen Zoos zu transportieren. Zeitgleich mit den Lippenbären sind jetzt zudem zwei Zoomitarbeiter nach Deutschland gekommen, um sich hier in Schulungen und Workshops mit Kollegen auszutauschen und neue Aspekte für die tägliche Arbeit mitzunehmen. „Uns ist es extrem wichtig, Kooperationen nicht nur auf dem Papier zu vereinbaren, sondern sie mit Leben zu füllen. Dies ist uns bislang sehr gut gelungen, so dass wir uns darauf freuen, uns auch in der Zukunft gemeinsam mit den indischen Zoos für den Artenschutz zu engagieren und Fortschritte zu erreichen “, erklärt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold, der als Präsident des Weltverbandes der Zoos und Aquarien (WAZA) das globale Populationsmanagement forciert und die Zusammenarbeit der internationalen Zoogemeinschaft mit asiatischen Zoos intensiviert.
» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Zoo Leipzig