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Zoo Leipzig: Pappaufsteller anstelle von Elefanten (12/08/2013)
Gemeinsame Aktion von Zoos und WWF für den Artenschutz
Der illegale Handel mit Nashorn und Elfenbein hat in den letzten fünf Jahren besorgniserregende Ausmaße angenommen. In Südafrika stieg die Nashornwilderei seit 2007 um über 6.000 Prozent. Und etwa 30.000 afrikanische Elefanten starben im vergangen Jahr für ihr Elfenbein, die meisten davon in der Kongowald-Region. Um ein starkes Zeichen gegen die weltweite Wildtier-Mafia zu setzen, haben WWF sowie die deutschen Zoos in Leipzig, Köln, Münster und der Opel-Zoo in Kronberg daher den „Tag des leeren Geheges“ ausgerufen. Im Elefanten- und Nashorngehege fehlten heute temporär die Bewohner. Die Botschaft:
Institutionen wie der WWF und Zoos engagieren sich für den Erhalt der Biodiversität, damit Tiere wie Elefanten und Nashörner nicht direkt vor unseren Augen verschwinden.
„Mit dem Aktionstag wollen wir aufrütteln und auf die dramatische Situation für Nashörner und Elefanten hinweisen. Ranger sind die letzten Schutzschilder der Tiere in der Wildnis und riskieren oftmals ihr Leben für deren Rettung. Wir zollen ihnen Respekt und wollen ihnen Mut zusprechen“, sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. Die Bedeutung der Zoos für den Arterhalt hebt Prof. Dr. Jörg Junhold, Präsident des Weltverbandes der Zoos und Aquarien, hervor: „Bestimmte Tierarten werden gejagt, bis es zu spät ist. In Zoos gehaltene Bestände von bedrohten Tierarten haben bereits mehrfach die Wiederansiedelung möglich gemacht. Die internationale Zoo-Gemeinschaft versteht sich als Ort des Artenschutzes – und auch der Bildung. Die Tiere sind Botschafter für ihre freilebenden Artgenossen, Zoos damit PR-Agenturen für die Interessen der Wildtiere. Wie wir heute wissen, schützt der Mensch nur, was er kennt.“
Besondere Aufmerksamkeit haben in Leipzig auch die Ranger in den Nationalparks erfahren, die an vorderster Front für den Schutz der Tiere kämpfen. Um sie moralisch aus der Ferne zu unterstützen, haben die Zoo-Besucher Dankespostkarten an die Wildhüter geschrieben, die nun an Ranger im Kongobecken und in die Republik Südafrika weitergeleitet werden. Um sie für ihre gefährliche Arbeit zu wappnen, unterstützt der WWF in verschiedenen Ländern den Aufbau von Rangertrainings zur Wilderei-Bekämpfung, liefert Ausrüstungen und beteiligt sich am Aufbau von grenzübergreifenden Anti-Wilderei-Einheiten. Zudem finanziert er Trainings, um die Tatortaufnahmen und Beweissicherstellung zu verbessern und Täter einfacher überführen zu können.
Der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) unterstützt weltweit Artenschutz- und Forschungsprogramme, um vom Aussterben bedrohte Tierarten zu erhalten. Um den Schutz von Elefanten geht es bspw. in Programmen in Indien und Botswana, für den Erhalt von Nashörnern laufen u.a. Projekte in Namibia und Botswana.
So hat sich in Zentralafrika der Bestand der Waldelefanten Schätzungen zufolge zwischen 2002 und 2011 auf weniger als 100.000 Tiere halbiert. Weiter südlich sind es vor allem die Nashörner, die gnadenlos verfolgt werden: In der Republik Südafrika wurden in diesem Jahr bereits mehr als 536 Nashörner gewildert. Sogar das Militär ist zu ihrem Schutz im Einsatz. Schuld daran ist die unstillbare Nachfrage aus Asien. Die astronomischen Preise, die für Wildtierprodukte auf dem dortigen Schwarzmarkt zur medizinischen Nutzung oder als Schmuck gezahlt werden, machen den illegalen Handel mit bedrohten Arten enorm lukrativ.
Hintergrund:
Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben laut Zahlen der International Ranger Federation mindestens 82 Wildhüter weltweit beim Einsatz für die Natur ihr Leben verloren.
60 davon kamen gewaltsam ums Leben. Unfälle, wie Feuer oder Tierattacken, waren dagegen die Ausnahme. Allein in Afrika starben 42 von ihnen im Einsatz – doppelt so viele
» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Zoo Leipzig