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Technoseum: Heilender Strom? Vortrag im TECHNOSEUM zur Geschichte der Elektrotherapie (16/05/2015)
Im Wortsinne unter Strom setzte die Entdeckung der Elektrizität die Menschen im 18. Jahrhundert: Bei Hofgesellschaften waren elektrostatische Demonstrationen mit Elektrisiermaschinen fester Bestandteil des Unterhaltungsprogramms. Schon damals wurde dem Einsatz der Elektrizität auch ein positiver Einfluss auf die Gesundheit nachgesagt. Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart zeichnet bei einem Vortrag am 20. Mai im TECHNOSEUM diese Anfänge der Elektrotherapie nach und erläutert, welche Verfahren noch heute angewendet werden – und welche sich schließlich als wirkungslos oder sogar gefährlich entpuppten. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Herzblut – Geschichte und Zukunft der Medizintechnik“, die noch bis zum
7. Juni 2015 im TECHNOSEUM zu sehen ist. Beginn ist um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Über die angeblich heilende Wirkung eines elektrostatisch aufgeladenen Bernsteins schrieb bereits der römische Gelehrte Plinius. Erst in der Aufklärung ließ sich die Elektrizität allerdings physikalisch erklären und führte dazu, dass ihre therapeutischen Einsatzmöglichkeiten ebenfalls wissenschaftlich unter die Lupe genommen wurden. So experimentierte etwa Alexander von Humboldt im Selbstversuch mit galvanischen Reizströmen. Eckart, der Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Heidelberger Universität ist, führt ebenfalls aus, dass in heutiger Zeit etwa die Aufnahme von Arzneimitteln über die Haut dank der Elektrotherapie möglich ist, oder dass sich geschädigte Nerven mit geringen Stromimpulsen stimulieren lassen und so dem Muskelschwund vorgebeugt werden kann. Und nicht zuletzt gehört auch der Einsatz von Defibrillatoren zu den medizinischen Therapien, bei denen sich die Eigenschaften des Stromflusses zunutze gemacht werden.
» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Technoseum