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Tierpark Kunsterspring: Paparazzi im Nistkasten (16/08/2014)
„Die Rückkehr des Wiedehopfs“ beim 4. Ökofilmgespräch am 31. August, 14.30 Uhr, im Tierpark Kunsterspring
„Eigentlich wollte keine Fernsehstation den Film haben, weder bei uns in Österreich noch in Deutschland“, erzählt Kameramann Peter Kullmann im April im Potsdamer Hans Otto Theater. Gerade hat er mit Manfred Eckenfellner - einem der wichtigsten Helfer für den Wiedehopf - den Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm des 9. Brandenburger Festivals des Umwelt- und Naturfilms Ökofilmtour 2014 entgegen genommen. „Und nun“, so Kullmann, „werden wir mit Preisen überhäuft. Vor allem junge Leute bedanken sich bei uns.“ Wofür, fragt man sich gleich zu Beginn des fast einstündigen Films nicht mehr. Einmalige Luftaufnahmen über Mittelmeer, Alpen und Weinberge, mittendrin der kleine, aber gar nicht unscheinbare Wiedehopf, lassen einen die Luft anhalten und einfach nur staunen.
Im Wagram, einem langgestreckten Höhenzug in Niederösterreich, einer durch den Weinbau vom Menschen geprägten Kulturlandschaft, liegt die Brutheimat der zur Zeit größten Population dieses seltenen Vogels in Mitteleuropa. Das war nicht immer so, denn der intensive Weinbau mit moderner Technik und Insektengiften
hatte auch hier in den letzten 60 Jahren seine Spuren hinterlassen. Der „Punk“ unter den Vögeln - diesen Spitznamen gaben ihm die Filmleute wegen seiner bei Erregung aufgestellten Kopfhaube – wurde dadurch immer stärker seiner Brut- und Nahrungsplätze beraubt.
Das änderte sich erst vor ca. zehn Jahren, als Enthusiasten wie Manfred Eckenfellner sich zur ersten Hilfe für den Wiedehopf entschlossen. Fast 500 Nistkästen hat der Tischler diesen Exoten schon gebaut und sehr viele davon mit Kameras ausgestattet.
So lässt sich ein Kampf zwischen Star und Wiedehopf um die geschützte Bleibe live miterleben, ebenso wie die „Brot“zeit einer Äskulapnatter. Unbewacht von der Mutter lagen die Eier schutz-los im Nest.
Doch neben den Dramen gibt es auch viele Glücksmomente. Zum Beispiel, wenn Manfred Eckenfellner den typischen Lockruf „von an Madl“ nachahmt, „damit die Balz endlich anfangt“, oder wenn die Jungen aus ihren Eiern schlüpfen, und sich nach 12 Stunden der erste Flaum ih-res künftigen Federkleides bildet.
Immer sind wir Zuschauer hautnah dabei.
Diesen Film muss man einfach gesehen haben. Er ist von leichter Hand, aber mit großem Auf-wand gedreht. Er ist lehrreich ohne zu belehren. Und er macht Mut.
Mit Bernd Ewert vom NABU-Kreisverband Neuruppin, einem bekannten Vogelfreund, gibt es anschließend noch eine Filmdiskussion.
Das 4. Ökofilmgespräch, gemeinsam organisiert vom Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz FÖN e.V. Potsdam und dem Tierpark Kunsterspring, ist kostenfrei und im Eintrittspreis enthalten. Es wird gefördert von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
Das letzte Ökofilmgespräch in der Saison 2014 findet am 28. September statt. Gezeigt wird „Bruno, der Bär ohne Pass“.
» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Tierpark Kunsterspring