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Technoseum: Nobelpreisträger zu Gast: Harald zur Hausen hält Vortrag im TECHNOSEUM (17/04/2016)

Im Herbst vergangenen Jahres sorgte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihrer Bekanntmachung, dass Fleischprodukte krebserregend seien, für Verunsicherung unter den Verbrauchern. So soll verarbeitetes Fleisch, also beispielsweise Wurst, angeblich Dickdarmkrebs verursachen, und rohes, rotes Fleisch ebenso problematisch sein. Soll man also besser zukünftig auf das Carpaccio und den Rindertartar verzichten? Antworten darauf gibt es beim Vortrag am 20. April im TECHNOSEUM: Dann referiert Prof. Dr. Harald zur Hausen über den Zusammenhang von Krebsrisiken und Ernährungsgewohnheiten. 2008 erhielt er den Nobelpreis für Medizin für seine Entdeckung, dass so genannte Humane Papillomaviren Gebärmutterhalskrebs auslösen. Beginn der Veranstaltung ist um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Der Mediziner beschäftigte sich seit den 1960er Jahren mit der Frage, inwiefern Viren bei der Krebsentstehung eine Rolle spielen könnten. Der heute 80-Jährige unterstreicht, dass er die Einschätzung der WHO für zu pauschal hält und man nicht alle roten Fleischsorten gleichermaßen verdammen sollte; auch eine Ernährungsempfehlung will er aufgrund der wissenschaftlichen Daten nicht abgeben. So sei etwa in Ländern wie der Mongolei oder in Bolivien das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, besonders niedrig – gleichzeitig wird dort aber sehr viel rohes Fleisch verzehrt. Allerdings sei es in der Tat so, dass Papilloma- und Polyomaviren Temperaturen bis zu 80 Grad problemlos überstehen können und ein medium durchgebratenes Stück Rindersteak in der Regel nur auf 40 bis 60 Grad erhitzt wird: Ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rohem und angebratenen Rindfleisch und einem erhöhten Krebsrisiko könne deshalb umgekehrt auch nicht ausgeschlossen werden.

» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Technoseum

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