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Technoseum: Vom Turnen im Team: Vortrag im TECHNOSEUM zur Arbeitersportbeweg (18/05/2013)
Ab den 1890er Jahren organisierten sich Arbeiter in eigenen Turn- und Sportvereinen, die sich bewusst von bürgerlichen Sportvereinen abgrenzten. Neben der Leibesertüchtigung bot die deutsche Arbeitersportbewegung ihren Mitgliedern nicht nur die Geborgenheit der Gemeinschaft, sondern verfolgte stets auch politisch-gesellschaftliche Ziele. Prof. Dr. Michael Krüger stellt am 22. Mai bei einem Vortrag im TECHNOSEUM diesen Aspekt sozialistischer Arbeiterkultur vor. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Durch Nacht zum Licht? Geschichte der Arbeiterbewegung 1863 – 2013“, die noch bis zum 25. August im TECHNOSEUM zu sehen ist und findet anlässlich des Deutschen Turnfestes in Mannheim statt. Beginn ist um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Um 1930 zählte der Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) bereits 1,2 Millionen Mitglieder. Er veranstaltete eigene Fußballmeisterschaften und bildete den Dachverband für zahlreiche Vereine, die sich dem Angeln, Kegeln oder Schachspiel widmeten. Wanderenthusiasten organisierten sich bei den „Naturfreunden“, Radsportler beim „Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität“ – beide Vereine existieren bis heute. Die Arbeiterturn- und -sportvereine prägten nicht nur die Freizeit ihrer Mitglieder, sondern auch das Verhältnis der Arbeiterschaft zum Staat. Krüger ist am Institut für Sportwissenschaft, Sportpädagogik und Sportgeschichte an der Universität Münster tätig und forscht unter anderem zur Geschichte der Olympischen Spiele sowie zum Doping im Radsport. Er zeigt auf, dass sich die Arbeitersportbewegung in ihrer Selbstwahrnehmung zwar stets vom Bürgertum absetzte, mit ihrer hierarchischen Struktur, ihrer Körperkultur und dem damit einhergehenden Menschenbild jedoch oftmals zutiefst bürgerlichen Idealen folgte.
Weitere Informationen gibt es unter www.technoseum.de.
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